Redaktion: Guten Morgen, Herr Isser... Mal ehrlich: Schreiben Sie bereits an ihrer Antrittsrede?
Simon Isser: Grundsätzlich bin ich ein Freund der freien Rede und halte wenig von allzu ausführlichen Skripten. Der einzige Text den ich derzeit übe ist meine Rolle als „Wilhelm Grimm“ im diesjährigen ELMAR Märchen.
Ihre Bewerbung um die als Bundestags-Kandidat kommt für viele überraschend. Aber erklärt sie auch Ihren Verzicht auf eine Kandidatur als Stadtverordneter - oder gab es dafür andere Gründe?
Das waren zwei unabhängige Entscheidungen. Als die Liste für die Kommunalwahl aufgestellt wurde, war von einem Rückzug des bisherigen Abgeordneten Peter Wichtel ja auch noch gar nicht die Rede. Grundsätzlich hat sich in den letzten Jahren mein politischer Schwerpunkt vom Kommunalen zu überregionalen Themen verschoben. Seit einem Jahr bin ich Vizepräsident des Bundes Deutscher Amateurtheater und beschäftige mich hier mit den Sorgen und Nöten von über 2.400 Theatervereinen in der ganzen Republik und bundesweiten Programmen wie „Kultur macht stark“ oder dem Bundesfreiwilligendienst. Beim Deutschen Kinderhilfswerk engagiere ich mich bereits seit über 10 Jahren für die bundesweite Umsetzung des „Rechts auf Spiel“ und bin dort Mitglied im entsprechenden Fachbeirat.
Nun gibt es bereits wenig hoffnungsfrohe Stimmen: Die sagen, dass ein Kandidat aus der eigentlich Stadt keine Chance gegen die scheinbar übermächtige Landkreis-CDU hat. Sehen Sie das auch so?
Der Wahlkreis besteht ja sowohl aus Kreisgemeinden, als auch aus der Stadt Offenbach. Als lebendiger Teil des Wahlkreises und der Region sollten wir die Bedeutung Offenbachs auch in der personellen Aufstellung sichtbar machen, bisher waren ja eher Kandidaten aus dem Landkreis auf den Listen der Parteien zu finden. Und in einer freien Wahl, hat jeder Kandidat eine faire Chance.
Wie wollen Sie denn gegen den ebenfalls recht jungen Björn Simon punkten?
Mein Ziel ist es nicht gegen den Mitbewerber zu punkten sondern die Mitglieder der Wahlkreisdelegiertenversammlung von meinen inhaltlichen Positionen und meiner Person zu überzeugen. Mit meiner Berufserfahrung im hessischen Malerhandwerk und beruflichen Bildung, als auch mit einem breiten ehrenamtlichen Engagement habe ich hier ein ansprechendes Angebot zu bieten.
Angenommen, die Union im Wahlkreis 185 bietet Sie auf und die Wähler in Stadt und Kreis verschaffen Ihnen das Direktmandat, während die CDU wieder die Kanzlerin stellt: Wo würden Sie Angela Merkel vorbehaltlos unterstützen und wo würden Sie ihr einen guten Rat aus Offenbach zukommen lassen?
Unterstützen werde ich sie bei ihren Bemühungen um die weitere Einheit Europas und die Stärkung der europäischen Friedensidee. Gerade die Entscheidung der Briten und die Stärkung rechter Ränder macht deutlich, wie wichtig hier auch weitere Überzeugungsarbeit ist. Hilfreich sind wir Offenbacherinnen und Offenbacher mit unseren Erfahrungen zur Integration und Sprachförderung, gerade von Kindern und Jugendlichen – da ist Offenbach doch Vorreiter. Und natürlich steht auch der Erhalt des Meistertitels im Handwerk auf meiner Agenda.
Und falls es nicht klappen sollten mit dem Sitz in Berlin, gäbe es dann kommunalpolitischePerspektiven, die den Simon Isser reizen könnten?
Ich werde der Offenbacher Kommunalpolitik auch weiterhin als engagierter Bürger und „Vereinsmeier“ erhalten bleiben, das wird sich aber nicht direkt in politischen Posten widerspiegeln. Hier ist die Offenbacher CDU bestens aufgestellt und ich unterstütze unsere Rathausfraktion und die Magistratsmitglieder, allen voran Peter Freier als Stadtkämmerer, aus vollster Überzeugung.
Quelle: Offenbach-Post vom 16. Juli 2016
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